Maibachl in Villach: Naturschauspiel in Österreich
Wer an Villach in Österreich denkt, hat vielleicht eiskalte Bergseen und grandiose Bergpanoramen vor seinem geistigen Auge. Doch was die Wenigsten mit Villach verbinden sind wild in der Natur gelegene warme Thermalquellen, genauer gesagt das Maibachl in Villach. Nahe der 2166m hohen Dobratsch-Bergkette entspringen die Warmbader Quellen, welche nicht nur die Thermalbäder Villachs speisen, sondern eben auch das mitten im Wald gelegene Mailbachl.
Ursprung des Maibachl in Villach
Der Dobratsch besteht großteils aus verkarsteten Wettersteinkalken, welche sehr wasserdurchlässig sind. Hinzu kommen sogenannte Staffelbrüche, welche den Dobratsch in einzelne „Schollen“ teilen. Die Staffelbrüche des Gesteins reichen bis in weite Tiefen, was in Verbindung mit der durchlässigen Felsstruktur dafür sorgt, dass Regenwasser und Schmelzwasser vom Schnee bis in weite Tiefen gelangt. Dort herrschen warme Temperaturen. Dieses hindurchgesickerte Wasser erwärmt sich dort auf ca. 38°C. Wegen vorgelagerter, wasserundurchlässiger Lehmschichten wird das Wasser am Fuße des Dobratsch an die Oberfläche gedrückt und vermischt sich mit dort vorhandenem Kaltwasser. Dieses Mischwasser tritt dann als Quelle im Warmbad mit einer Temperatur von ca. 28°C an die Oberfläche, von wo es die Thermalbäder und das Maibachl speist. Dadurch, dass das Maibachl knappe 15m höher gelegen ist als die Thermalbäder, sprudeln diese nur bei entsprechend hohem Bergwasserpegel: nach der Schneeschmelze im Frühjahr, oder auch sonst nach ausgiebigen Regenfällen.
Heilwirkung des Maibachl in Villach
Man sagt dem Thermalwasser des Maibachl in Villach unterschiedliche pharmakologisch wirksame Eigenschaften nach. Verschiedenen Quellen berichten von enthaltenem Calcium, welches zur Unterstützung gegen Osteoporose und Harnwegsinfektionen beitragen soll. Enthaltenes Magnesium soll angeblich eine physiologische Herz-Kreislauf Funktion unterstützen und das im Wasser enthaltene Hydrogencarbonat wohltuend für Menschen mit gastrointestinalen Beschwerden oder Harnsäurestoffwechselerkrankungen sein.
Andere Badende munkelten sogar, dass ein gewisser Anteil an Radon enthalten sein soll. Hierzu konnten wir allerdings keine verlässlichen Quellen ausfindig machen.
Inwiefern das Maibachl gesundheitlich positive Auswirkungen hat, können wir natürlich nicht mit Sicherheit beurteilen und können hier lediglich recherchiertes Wissen weitergeben. Was wir aber definitiv sagen können ist, dass es unseren vom Spaziergang durchkühlten Körpern eine angenehme Wohltat war.
Woher hat das Maibachl seinen Namen?
Man geht davon aus, dass das Maibachl seinen Namen vom Monat „Mai“ geerbt hat. Früher gab es im Mai die größte Schneeschmelze, welche dann dafür sorgte, dass das Maibachl rinnt.
Inzwischen ist aber klar, dass das Maibachl nicht ausschließlich im Mai rinnt, sondern eben immer dann, wenn der Bergwasserpegel durch Schneeschmelze und Regenfälle hoch genug ist.
In unserem Fall waren wir am 02. Dezember dort. Es hat zuvor geschneit, der Schnee war allerdings schon wieder weggeschmolzen. Außerdem hat es vorab einige Tage nahezu dauerhaft geregnet, so dass wir auf gut Glück das Maibachl besucht haben & Glück hatten: Einheimischen zufolge der erste Tag, dass es wieder rinnt.
Wandern in der Umgebung des Maibachl
Bereits die Römer wussten scheinbar die Vorzüge des Maibachl in Villach zu schätzen. Eine der ältesten Straßen die die Römer erbauten, welche von Italien Richtung Norden führte, verläuft ganz in der Nähe. Noch heute kann man auf dem Römerweg und in der Umgebung wirklich schön wandern gehen.
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Anfahrt zum Maibachl
Übernachtet haben wir mit unserem Campervan am Camping Gerli Goritschach, von wo aus wir über den Goritschacher Weg Richtung Südosten zur Villacher Straße gefahren sind. In der Höhe von Judendorf sind wir dann rechts abgebogen auf die Judendorfer Straße. Kurz hinter der Privatklinik auf der linken Seite befinden sich am rechten Straßenrand einige Parkplätze. Hier konnten wir um diese Jahreszeit problemlos tagsüber kostenlos mit unserem Campervan parken.
Dann sind wir zu Fuß ein Stück bergab gelaufen, Richtung Napoleonwiese und dann rechts in den Wald abgebogen. Nach etwa 200m könnt ihr das Maibachl bereits erahnen, da ihr am dampfenden Bachlauf vorbeiwandert.
Fazit zu unserem Besuch des Maibachl in Villach
Was sich hier im Wald verbirgt und absolut frei und kostenlos zugänglich ist, ist eine wunderschöne Perle der Natur und ein Besuch hat sich zu 100% gelohnt.
Solltet ihr sowieso gerade in der Gegend sein, oder eine Wanderung unternehmen, empfehlen wir euch hier vorbeizuschauen und zu prüfen, ob das Maibachl in Villach gerade rinnt.
Also, Schwimmsachen nicht vergessen! 🙂
Bitte haltet diesen Ort sauber und hinterlasst keinen Müll. Haltet euch an ausgewiesene Regeln und verhaltet euch der Natur und der Situation entsprechend, damit weiterhin dieser wundervolle Ort für alle zugänglich bleibt.